Zahnerkrankungen

An dieser Stelle informieren wir Sie über die Zahn- und Maulhöhlenanatomie von Hund, Katze und Heimtieren.

Darüber hinaus erklären wir typische Erkrankungen, Fehlstellungen und Anomalien der Zähne, des Zahnhalteapparates und der Maulhöhle Ihres Lieblings und geben Hinweise und Ratschläge für mögliche Therapien.

Hund

Ein Hund hat 28 Milchzähne und 42 bleibende Zähne. Der Zahnwechsel beginnt mit dem dritten Lebensmonat und endet mit dem sechsten oder siebten Lebensmonat. In dieser Zeit sollte der Welpe oder Junghund mindestens zweimal kontrolliert werden, ob der Zahnwechsel hier auch „ordnungsgemäß“ abläuft: Sind alle Zähne angelegt, steigen alle Zähne aus dem Kiefer in die richtige Richtung ab oder muss ein Zahn vielleicht etwas gelenkt werden durch eine kieferorthopädische Apparatur. Beim Hund wird hier nur eingegriffen, wenn es sich um ein funktionales Problem handelt. Die Optik ist nicht relevant.

Da Hunde gerne Stöcke oder Steine zum Spielzeug umfunktionieren, sollte regelmäßig geprüft werden, ob Schmelzfrakturen auftreten. Solche Zahnwunden müssen versorgt werden. Denn das Schmerzempfinden bei einer Zahnfraktur oder einer Schmelzabsplitterung beim Hund ist mit Ihrem Schmerzempfinden gleichzusetzen. Anatomie und Physiologie sind hier identisch.

Wenn es Ihnen nicht möglich ist, Ihrem Hund die Zähne zu putzen, sollte regelmäßig kontrolliert werden, ob die Maulhöhle gesund bleibt. Denn Zahnbeläge können das Zahnfleisch, den Zahnhalteapparat und sogar den Knochen nachhaltig schädigen.

Woran merke ich, ob mein Hund Zahnschmerzen hat oder er zum Zahnarzt muss?

  • er riecht vielleicht aus dem Maul
  • verweigert sein Futter oder wird wählerischer
  • hält den Kopf schief
  • hat Schwellungen im Gesichtsbereich
  • ist leistungsgemindert
  • reibt seine Schnauze oder kratzt sich am Kopf
  • kaut nicht mehr, sondern schluckt seine Nahrung nur noch ab
  • er hat Augenausfluss
  • Futterreste kommen aus der Nase

Es gibt viele versteckte Hinweise. Viel wichtiger, als darauf zu achten, ist ein jährlicher Zahncheck. Und noch besser ist, Erkrankungen durch Prophylaxe, wie tägliches Zähneputzen, vorzubeugen. Lassen Sie die Maulhöhle Ihres Hundes einmal pro Jahr bei uns untersuchen, damit Erkrankungen rechtzeitig erkannt und behandelt werden können. Dies verhindert unnötige Schmerzen und Kosten.

Erkrankungen des Hundes

Katze

Eine Katze hat 26 Milchzähne und 30 bleibende Zähne. 70% aller Katzen, die älter als fünf Jahre sind, haben einen krankhaften Befund in der Maulhöhle. Nun kann die Katze uns nicht sagen, was und wo es ihr Schmerzen bereitet. Man merkt es eher am Verhalten. Veränderungen in der Mundhöhle kommen langsam und schleichend. Es handelt sich um chronifizierende Schmerzen. Die Katze beginnt, sich damit zu arrangieren. Wenn wir Schmerzen haben, wissen wir, an wen wir uns wenden können. Die Katze weiß nicht, dass es Abhilfe gibt. In unseren Untersuchungen hören wir oft vom Besitzer „Aber die frisst doch noch.“

Natürlich – was hat sie denn für eine Wahl? Sie will ja nicht verhungern oder aus ihrem Sozialverband ausgeschlossen werden. Deshalb macht sie aus reinem Selbsterhaltungstrieb weiter, als wäre nichts geschehen. Erst wenn es gar nicht mehr geht, zeigt die Katze ihre Schmerzen deutlich. Oftmals ist es dann schon sehr spät …

Symptome, an denen Frauchen oder Herrchen einen Defekt in der Mundhöhle erkennen können, sind zum Beispiel:

  • das Verweigern von Nahrung
  • einseitiges Kauen
  • starkes Speicheln
  • Futter, welches in die Mundhöhle aufgenommen wurde, wird wieder fallen gelassen
  • Abmagerung
  • Kopf schütteln
  • Kinnakne
  • Augenausfluss
  • niesen
  • Umfangsvermehrungen im Gesichtsschädelbereich
  • reiben mit der Pfote am Maul
  • Angst vor Berührungen im Kopfbereich, handscheu sein
  • Mundgeruch

Auch eine Katze sollte nie aus dem Maul riechen, denn dann ist da was „faul“.

Das Schmerzempfinden bei einer Zahnerkrankung in der Maulhöhle der Katze ist mit Ihrem Schmerzempfinden gleichzusetzen. Anatomie und Physiologie sind hier identisch. Wenn Ihnen ein Zahn abbricht oder Sie eine starke Zahnfleischentzündung haben, dann warten Sie auch nicht ab, ob es von alleine wieder abheilt. Denn das wird es nicht. Eine Wunde, egal wo sie sich befindet, sollte immer fachgerecht versorgt werden.

Ein jährlicher Tierzahnarztcheck zur Vermeidung unnötiger Schmerzen und operativer Therapien ist also mehr als sinnvoll.

Erkrankungen der Katze